Etappe 29 – Perfekt,
die Feigen hängen tief!

Wieder startet der Tag traumhaft. Ich habe wirklich Glück mit dem Wetter. Das wird mir jeden Tag mehr bewusst. Pixi ist auch schwer motiviert. In Italien gibts viele Hunde und somit auch wahnsinnig viel zum Schnuppern 

Ich verlasse den Ort über die Brücke und das große Einfahrtstor und kehre ihm den Rücken. Sehr gerne wäre ich hier noch etwas länger geblieben.

Die Etappe führt größtenteils über asphaltierte Straßen. Rechts und links davon ergeben sich wunderschöne Weinberge. Erst in der Ebene und dann nach und nach hügeliger. Rote und weiße Trauben hängen schon fast bereit zur Ernte an den Reben. Ich versuche die Schönheit auf Bildern festzuhalten.

Die Sonne brennt vom Himmel und wir suchen uns immer wieder den Schatten der Bäume um dort kurz Pause zu machen. Nach den letzten Tagen mit den langen Etappen sind wir froh, dass heute nur 4:15 Stunden am Programm stehen. Endlich biegt der Weg in ein Waldstück und abwärts geht es auch noch. Das lässt das Wanderherz höher schlagen. Am Waldrand lehnt ein altes, verrostetes Motorrad. Ich ertappe mich dabei, wie ich mir vorstelle, dass es funktionstüchtig ist, ich mich darauf setze und mir der Wind um die Ohren bläst. Hach, das wäre jetzt fein! Aber weit hab ich es ja sowieso nicht mehr. Ich folge dem Weg durch unterschiedliche Ortschaften. Was mir heute auffällt ist, dass Pixi unwahrscheinlich viele Verehrer zu haben scheint.

Auf jeden Fall folgen uns andauernd Hunde aller Rassen und Größen. Solange sie nicht zu aufdringlich werden, stört mich das nicht. Ob sie wissen, dass Pixi kastriert ist. Und schon sehe ich die Grenze vor mir. Es ist so spannend, denn in der Vergangenheit kannte ich Grenze immer nur als großes Gebäude zum Durchfahren mit mehr oder weniger aktiven Beamten, je nachdem, ob sich die Grenze innerhalb oder außerhalb der EU befand. Die letzten Tage Quere ich die Grenze total unspektakulär. Ein Grenzstein da oder eine Tafel dort zeigen, dass du in ein anderes Land wechselst.

Pixi und ich steigen voller Vorfreude die Stufen zur Kirche hinauf und folgen der Straße bis zu den Häusern von Breg. Auch dort findet Pixi sofort einen Freund im kleinen, blinden, weißen Pudel.

Die Tourismusverantwortliche empfängt mich sehr freundlich und zeigt mir mein Zimmer. Es befindet sich ca. 500 Meter weiter in einer 3-Häuser-Siedlung.

Mein Tipp: Unbedingt mit Proviant nach Breg kommen. Wer nicht direkt im Tourismuszentrum wohnt, kann zwar ein Abendessen bestellen, aber bis dahin kann die Zeit ziemlich lang werden. Vor allem sollte man schon mit aufgefüllten Wasserflaschen dort landen oder um welche bitten. Ich hatte das Glück, dass vor meiner Türe reife Feigen und Weintrauben gehangen sind. Einfach köstlich!

Da die Etappe heute kurz war, kann ich den kompletten Nachmittag und Abend zum Entspannen nutzen. Nach den letzten anstrengenden Etappen eine schöne Abwechslung, die ich gleich mit einem Mittagsschlaf einläute.