Den Rucksack richtig packen und unbeschwert wandern

Alles eine Frage der Strategie: So geht’s!

Hand aufs Herz, wer kennt es nicht? Das Wanderziel ist ausgesucht, die Tour geplant, die Vorfreude wächst mit jeder Minute … und dann die große Frage: Was nehme ich mit? Ja, den Wanderrucksack richtig zu packen, ist eine Herausforderung für sich; manche würden sogar sagen, eine Kunst. Doch keine Sorge, mit ein paar kleinen Packtipps und -tricks meistern Sie diese Hürde mit Bravour und können sich unbeschwert aufs Wesentliche konzentrieren: die traumhafte Natur, den Sonnenschein und das Wandern selbst.

Was gehört in den Wanderrucksack?

Die goldene Regel beim Rucksackpacken lautet: Nehmen Sie so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich mit! Was wirklich nötig ist, ist in gewisser Weise eine Frage der Routine. Nach ein paar Wanderungen wissen Sie schon ziemlich genau, was Sie brauchen und was Sie getrost zu Hause lassen können. Auf jeden Fall in den Wanderrucksack gehören:

  • Erste-Hilfe-Set
  • Genügend zu trinken und essen
  • Wechselkleidung
  • Warme Jacke
  • Schutz vor Sonne, Wind und Regen
  • Wanderkarte
  • Geldbörse
  • Mobiltelefon

Auch Plastik- oder Packsäcke für Schmutzwäsche und Müll sollten auf jeder Packliste stehen. Mitunter ist eine Regenhülle für den Rucksack eine gute Idee; man weiß ja nie.

Mit dieser Grundausstattung sind Sie schon gut beraten. Je nach Art und Länge Ihrer Unternehmung sind dann weitere Ausrüstungsgegenstände erforderlich.

Überlegen Sie gut, wie viel Sie einpacken. Speziell beim Weitwandern ist ein möglichst geringes Tragegewicht der Schlüssel zum Erfolg. Denn ein zu schwerer Rucksack kann die Wanderlust schnell trüben. Als Faustregel gilt: maximal 20 bis 25 Prozent des eigenen Körpergewichts. Auf langen Etappen wird der Rucksack aber auch da schon schwer. Daher ist es auf Weitwanderungen durchaus sinnvoll, einen Gepäckservice (wie er am Alpe-Adria-Trail angeboten wird) in Anspruch zu nehmen.

Wenn man den Rucksack richtig packen möchte, ist nicht nur das Rucksackgewicht, sondern auch das Volumen relevant: Ein großer, voluminöser Rucksack schränkt die Bewegungsfreiheit ein, ist in engen Passagen sperrig und darüber hinaus schwerer zu tragen als ein kleiner, kompakter Rucksack. Daher ist Ordnung das A und O. Besonders auf Weitwanderungen haben sich Packbeutel bewährt: Was zusammengehört, wird gemeinsam in einen Beutel gepackt und je nach Priorität im Rucksack verstaut. So können Sie zum Beispiel Wäschepäckchen für jeden Tag vorab zusammenstellen. Und damit sind wir schon mittendrin im nächsten Thema und bei der Frage „Wie soll man den Wanderrucksack richtig packen?“.

Wie muss ich den Wanderrucksack richtig packen?

Beim Einpacken kommt es nicht nur auf das Was, sondern auch auf das Wie an. Die richtige Packtechnik ist gefragt. Dazu legen Sie am besten alle Gegenstände, die in den Wanderrucksack müssen, am Boden auf und teilen diese in vier Kategorien ein: leicht, mittelschwer, schwer und Kleinkram.

  • Leicht: Leichtes Equipment, das Sie während der Wanderung nicht unbedingt benötigen (z. B. Daunenjacke, Schlafsack), ist in einem etwaigen Bodenfach oder ganz unten im Rucksack am besten aufgehoben.
  • Mittelschwer: Mittelschwere Ausrüstung, die während der Wanderung griffbereit sein sollte (z. B. Wechselkleidung, Erste-Hilfe-Set), gehört ins Hauptfach, und zwar an die Außenseite und tendenziell nach oben.
  • Schwer: Die schwerste Ladung (z. B. Proviant, Trinkflaschen) wird nahe am Körper, also im Hauptfach innen, platziert.
  • Kleinkram: Kleine Gegenstände für zwischendurch (z. B. Brille, Sonnencreme, Müsliriegel) lassen sich im Deckelfach gut verstauen.

Der Grund für diese Anordnung liegt in der Gewichtsverteilung: Entscheidend ist, dass der Schwerpunkt des Rucksacks möglichst über dem Schwerpunkt des eigenen Körpers liegt, das heißt möglichst nahe am Körper und zentral. Das erreicht man, indem man den Rucksack richtig packt. Die Hauptlast wird nahe am Rücken (im Hauptfach innen) und möglichst in Schulterhöhe platziert, während leichtere Gegenstände weiter außen bzw. oben und unten im Rucksack angeordnet werden.

TIPP: Prinzipiell sollten Sie es vermeiden, Gegenstände außen am Rucksack zu befestigen, weil sich dadurch der Schwerpunkt nach außen verlagert. Je weiter der Schwerpunkt vom eigenen Körper entfernt ist, umso schwieriger ist es, das Gleichgewicht zu halten, und umso anstrengender ist das Tragen. Außerdem bergen lose Gegenstände die Gefahr, an Bäumen oder Felsen hängen zu bleiben, und stellen damit ein Sicherheitsrisiko dar.

Sie sehen: Den Rucksack richtig zu packen, ist nicht nur für den Tragekomfort, sondern auch für die Sicherheit wichtig.

Noch einen schlauen Rat haben wir für Ihre Weitwanderung am Alpe-Adria-Trail parat: Auf leichten, flachen Etappen packt man den Schwerpunkt tendenziell höher, sprich in Schulterhöhe. Bei schwierigen Etappen und Hochtouren hingegen sollte die Hauptlast näher bei der Hüfte liegen, weil der Oberkörper beim Gehen weiter nach vorne geneigt ist. Das meiste Gewicht wird übrigens auf der Hüfte getragen – und das erreicht man durch die richtige Auswahl und Einstellung des Rucksacks.

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Welcher Wanderrucksack ist der richtige für mich?

Wie Sie Ihren Rucksack richtig packen, haben wir geklärt. Offen ist aber noch die Frage, welcher Rucksack der richtige für Sie ist. Gleich vorab ein kurzes Plädoyer: Bitte nehmen Sie nicht einfach irgendeinen Rucksack! Besonders beim Weitwandern werden Sie den Unterschied deutlich merken. Je besser der Rucksack passt und je besser er auf den Körper eingestellt ist, umso leichter lässt er sich tragen. Aber wie findet man den perfekten Wanderrucksack?

Das erste Auswahlkriterium ist die Größe des Rucksacks. Sie richtet sich nach der Art der Tour und der benötigten Ausrüstung. Im Zweifelsfall empfehlen wir: Entscheiden Sie sich für mehr Volumen, denn gute Wanderrucksäcke lassen sich komprimieren und eine Platzreserve schadet vor allem auf Fernwanderungen nie. Als Anhaltspunkt können Sie sich an den Rucksackbezeichnungen orientieren.

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